Warum wir den Februar auf Rügen so lieben!
Wie eine eiskalte Märchenlandschaft präsentiert sich die Insel Rügen im Februar. Die noblen Seebäder mit ihren stilvollen Kureinrichtungen, die kalte See mit Wasser, das beinahe zähflüssig träge zu sein scheint, und vereiste Dünen sind jetzt im Februar die Kulisse für ein paar unvergessliche Tage auf der Insel. Jetzt in der Nebensaison hat man die Strände und das Landesinnere weitgehend für sich und kann ausgiebig umherschweifen und oder die kulturellen oder sportlichen Einrichtungen der Insel besuchen, ohne im Voraus buchen oder Schlange stehen zu müssen. Und wer zum Valentinstag mit seinem oder seiner Liebsten auf die Insel kommt, kann sich bei dem großen Wellnessangebot der Ostseebäder und in den romantischen, kleinen Restaurants der Insel verwöhnen lassen.
Sport und Freizeit
Sie denken, die eisige Ostsee ist im Februar viel zu kalt zum Baden? Weit gefehlt, denn auch jetzt im Februar springen beherzte Eisbader ins Meer, auch dann, wenn sich die Außentemperatur dem Gefrierpunkt nähert. Zugegeben, man muss schon sehr abgehärtet sein, um sich den eisigen Fluten auszusetzen, aber das prickelnde, eiskalte Salzwasser auf der Haut ist schon ein besonderes Erlebnis, wenn man sich dazu überwunden hat und die nötigen gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringt. Denn einfach so ohne Vorbereitung sollte man sich nicht ins eiskalte Wasser begeben, die Belastung für Herz und Kreislauf ist sehr hoch. Auf Rügen hat das Eisbaden allerdings Tradition und im Februar werden sogar Kostümwettbewerbe veranstaltet: Derjenige, der mit dem schönsten Kostüm in die eiskalten Fluten steigt, erhält eine Auszeichnung.
Winterwanderungen werden im Februar regelmäßig organisiert – und das nicht nur tagsüber. In Scharbeutz können Sie an einer Nachtwanderung bei Fackelschein teilnehmen, die im Februar an den Wochenenden organisiert wird.
Frühaufsteher können im Februar den Sonnenaufgang vom Adlerhorst aus erleben, dem Aussichtsturm des Baumwipfelpfads in Prora. Die kostenpflichtige Führung wird vom Naturerbe Zentrum Rügen organisiert und den Besuchern wird zum Sonnenaufgang ein Glas Sekt serviert.
Tipps für Ausflüge mit Kindern
Familien finden das ganze Jahr über auf Rügen einiges zum Entdecken und zum Erleben – natürlich auch in den Wintermonaten. Hier unsere Empfehlungen für Februar:
1. Waldolympiade auf dem Baumwipfelpfad: Am Baumwipfelpfad in Prora können Sie nicht nur den Sonnenaufgang bei einem Glas Sekt begrüßen. Hier gibt es jeden Monat auch eine Veranstaltung mit reichlich Spaß und Action für die ganze Familie: Messen Sie sich bei der Waldolympiade in Disziplinen wie einem Dufttest, bei dem Kinder Gerüche erkennen müssen, einem Zapfenlauf oder Weitwurf. All diese und weitere Spiele werden hoch über den Baumwipfeln veranstaltet.
2. Schlittschuhlaufen vor historischer Kulisse: Mit den prächtigen Bauten des noblen Ostseebads Sellin im Hintergrund können Sie bis Ende Februar noch auf der Eislauffläche der Stadt Schlittschuh laufen. Im Februar wird hier eine Faschingsparty auf dem Eis veranstaltet. Die Eisbahn ist täglich am Nachmittag geöffnet und bietet außer der Schlittschuhbahn auch eine Eishockeybahn und Eisstockschießen. Schlittschuhe können ausgeliehen werden. In der Holzhütte neben der Eisbahn werden Snacks und heiße Getränke serviert, zur Auswahl stehen unter anderem inseltypischer heißer Sanddornsaft, Apfelpunsch oder auch Glühwein.
3. Ausflug zum Weihnachtsbaumweitwurf nach Hiddensee: Eine kurze Fahrt mit der Fähre bringt Sie zur Nachbarinsel Hiddensee. Auf der autofreien Insel erwartet Sie im ein besonderes Spektakel: Der Weihnachtsbaumweitwurf. Dieser findet jedes Jahr Anfang Februar statt. Kinder bis 16 Jahre werfen in einer eigenen Altersklasse. Der Weihnachtsbaumweitwurf ist ein Anziehungspunkt für alle Hiddenseer und Besucher, und auch wer nicht aktiv teilnimmt, kommt bei Glühwein oder Kinderpunsch und Fischbrötchen auf seine Kosten.
4. Wanderung zum Dornbusch auf Hiddensee: Wenn Sie bereits auf Hiddensee sind, können Sie an einer geführten Wanderung zum Dornbusch teilnehmen. Dies ist nicht etwa ein dorniger Strauch, sondern die Bezeichnung für die nördliche Inselspitze von HIddensee. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender Blick über die Ostsee. Der Leuchtturm in Dornbusch ist das Wahrzeichen von Hiddensee und kann besichtigt werden – für Kinder immer ein spannendes Highlight.
Kulinarisches, Kultur und Veranstaltungen
Das weiche Licht der tiefstehenden Sonne, die vereiste Landschaft und die still vor sich hin rollende, kalte See sind ein romantischer Anblick, den schon Künstler wie Caspar David Friedrich zu würdigen wussten. Das finden auch die zahlreichen Pärchen, die zum Valentinstag für einen Kurzurlaub auf die Insel kommen. Das touristische Angebot auf Rügen ist ganz auf Verliebte zum Valentinstag eingestellt. Im Jagdschloss Granitz beispielsweise findet am Valentinstag eine Sonderführung mit Geschichten von Liebenden und tragischen Trennungen aus vergangenen Zeiten statt. Die historische Kulisse bietet den perfekten Rahmen für einen romantischen Vormittag, abgerundet durch einen Besuch im Café und einer Stärkung mit hausgemachten Konditorwaren. Am Nachmittag des 14. Februar können Verliebte mit einem Kleinflugzeug in den Sonnenuntergang fliegen. Das Flugzeug startet vom Flugplatz in Güttin aus und der Rundflug um die Insel dauert etwa 60 Minuten. Lassen Sie den Tag dann mit einem Spaziergang an den ruhigen, menschenleeren Stränden und einem Abendessen bei Kerzenschein mit frischem Fisch oder frischen Rügener Landprodukten ausklingen.
Weniger romantisch, sondern viel mehr bunt und turbulent geht es auf Rügen an Fasching zu. In Sassnitz und Sagard stürmen die Karnevalisten mit Funkenmariechen und Jecken das Rathaus und geben ihre deftigen Reden zum Besten. Bis zum Rosenmontag wird in beiden Städten feucht-fröhlich gefeiert.
Wissenswertes
Bis zum Februar 2005 war Rügen um ein ehemaliges Wahrzeichen reicher, welches ehemals ein beliebtes Motiv für Fotos und Postkarten war. Am Jasmunder Kreidefelsen brachen die beiden größten Zinnen der Wissower Klinken in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar ab und stürzten in die Ostsee. Mit der Zeit waren in diesem Teil des Kreidefelsens Risse entstanden, schließlich brach die gesamte Felsformation in einem Stück ab. Als Ursache werden die Erosion durch Brandung, Regen und Wind sowie Frost und Feuchtigkeit angenommen. Solche Vorgänge sind insbesondere in porösem Gestein wie Kreide natürlich und kommen in kleinerem Ausmaß öfter vor. Vorboten solcher Abbrüche von Felsenteilen sind oft Risse und rieselnder Sand. Große Abbrüche wie die der Wissower Klinken sind hingegen selten zu beobachten. Im Jahr 1876 hatte Brahms den Wissower Klinken den 4. Satz seiner Sinfonie in c-Moll gewidmet. Diese wurde von der Insel Rügen anlässlich einer Feier zur Verabschiedung des ehemaligen Denkmals am 13. März 2005 gespielt.
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